Elternbriefe

Waldorf-Kinderhaus Kastanienhof Unna

Johannibrief 2019

Die Sonne tönt nach alter Weise und hat ihren Zenit erreicht. Alles streckt sich der Sonne empor. Wir feiern das Leben, die Lebenskraft, das Licht, die Sonne! Was verborgen war, kommt ans Licht. Alles steht in Blüte, Blumen und Kräuter duften, Bienen und Käfer schwirren durch die Luft, viele Vögel zwitschern uns zu, die Johannisbeeren werden endlich reif. Die Menschen sind voller Tatendrang und in Sommerstimmung. Auch im Kindergarten sind wir viel mit den Kindern draußen. Es gibt viel zu entdecken und zu erleben. Es wird barfuß gelaufen mit Sand, Erde und Wasser gespielt, Käfer und Tiere entdeckt, Blüten gesammelt, Beeren gepflückt. Es wird viel getanzt und gesungen.

Die Sommersonnenwende war im alten Europa der festliche Höhepunkt des Jahres. Ein Holzstoß wurde entzündet, umtanzt und übersprungen. In einigen Regionen verbrannte man Strohpuppen, welche den bösen Geist verkörperten. Den nächtlichen Feuern schrieb man eine reinigende und schützende Kraft zu. Das hilfreiche Feuer, von der Sonne kommend und ihr Sinnbild, galt von jeher als heilbringend und reinigend, vom Bösen trennend und läuternd.

Würde aber das äußere Feuer aber auch zu einem inneren Feuer, dann kämen wir zu einer zeitgemäßen Gestaltung dieses Hochsommerfestes und der feurigen Lichtgestalt Johannes des Täufers nahe. Der 24. Juni wird in manchen Gegenden der christlichen Welt noch als der Geburtstag des Täufers Johannes gefeiert. Es ist aber zugleich auch der Todestag des Evangelisten Johannes, welcher fast 100-jährig in Ephesus starb. Seine Gestalt ist in die Geschichte eingegangen als die des größtenPropheten der Wandlung. Er durchzog das ganze Land am Jordan und rief zur Sinneswandlung auf.

Als Fest der Sonne und des Lichtes wurde die Sommersonnenwende am 21.Juni gefeiert, dem längsten Tag und der kürzesten Nacht. Auch am christlichen Johannifest richten die Menschen ihren Blick auf die Sonne und das Licht, aber es muss tiefer gehen und dahinter den hohen Sonnengeist des Christus suchen.

Drei Tage nach der Sommersonnenwende feiern wir Johanni, drei Tage nach der Wintersonnenwende Weihnachten. Diese beiden Feste stehen sich im Jahresverlauf direkt gegenüber. Johannes der Täufer war ein Vorläufer des Jesus Christus. Er trat mit seinen flammenden Reden unter die Menschen und wollte sie befeuern: ,,Ändert euren Sinn!“, ,,Bereitet dem Herrn den Weg“, ,,Bekehret euch, denn nahe ist das Himmelreich!“

Wir wissen auch heute, 2000 Jahre später, wie schwer dieser Aufruf zur inneren Verwandlung ist, durch die Stärkung seines eigenen Ich das Reich der Himmel in sich selber zu suchen. Aber dieser Besinnungspunkt des Johannifestes ein halbes Jahr vor Weihnachten, bereitet uns darauf vor, in der dunklen Winterzeit das Christuslicht als Himmelslicht im eigenen Innern zu empfangen.

Das Johannifest ist ein Wendepunkt im Jahreslauf. Die Lebenskräfte ziehen sich allmählich wieder ins Erdreich zurück. Das Licht nimmt ab, die Tage werden wieder kürzer, die Nächte länger. Am 24.6. feiern wir mit den Kindern das Johannifest in unseren Gruppen.

In unserem Kindergarten herrscht zur Zeit eine Abschieds- und Aufbruchsstimmung. Unsere Königskinder sind nur noch einige Wochen im Kindergarten bevor sie zur Schule gehen dürfen. Die Königskinderarbeiten werden beendet, es wird viel organisiert, Ausflüge sowie Feste werden geplant und vorbereitet.

Termine

  • Unser Sommerfest findet am Samstag, den 06.07. von 14 bis 17 Uhr statt. Alle Familien sind herzlich eingeladen. Wir bitten alle Eltern darum, unsere Aushänge im Kindergarten zu beachten und sich ggf. noch einzutragen.
  • Am 27.06. findet in der Sternengruppe von 19:00 bis 20:00 Uhr ein Elternabend der Königskinder statt.
  • Am 11.07. feiern wir um 15 Uhr unser Königskinderabschlussfest, alle Gruppen schließen um 12:30Uhr.
Johanniswürmchen

Was tanzen so goldige Sternchen
Umher in funkelnder Pracht?
Sind Käfer mit ihren Laternchen,
Die fliegen spazieren bei Nacht.
Wenn einer begegnet dem andern,
Dann grüßen sie sich, wie man tut,
Erzählen sich was und wandern,
Dann weiter wohlgemut.
Und kehrt der Morgen wieder,
Sucht jeder eilig sein Haus,
Doch eh’er sich leget nieder,
Löscht er sein Laternchen aus.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
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